Warum sich eine Weiterbildung zum Finanzfachmann lohnt
Der Aufgabenbereich einer Finanzfachfrau oder eines Finanzfachmanns hängt sehr von der Grösse des Unternehmens ab, in dem ein Anstellungsverhältnis besteht. In einem eher grossen Unternehmen übernimmt der Finanzfachmann meist Führungsfunktionen. Immerhin ist er in der KMU für das gesamte Rechnungs- und Finanzwesen verantwortlich und stellt das Bindeglied zwischen Leitung, Controlling und Rechnungslegung dar. Doch auch in kleineren oder mittelständischen Unternehmen übernimmt der Finanzfachmann eine grosse Rolle, wenn es um die Finanzen des Unternehmens geht. So führt er nicht nur die laufenden Geschäfte in der Finanz- und Betriebsbuchhaltung, sondern erstellt zudem die Monats-, Quartals- und Jahresberichte. Auch die Überwachung und die Organisation der Konti der Kreditoren und Debitoren fällt in seinen Aufgabenbereich. Der Finanzfachmann oder die Finanzfachfrau hat zudem ein weites Aufgabenfeld in der Budgetierung und operativen Planung. Hierzu gehört neben der Visualisierung der Kennzahlen und der Erstellung von Statistiken auch die Überwachung der Unternehmensfinanzierung, die Prüfung der Investitionen und die Kontrolle des Verhältnisses zwischen Eigen- und Fremdkapital sowie dem Cash Management.
Finanzfachleute sind ausserdem in der Lage, Steuererklärungen zu erstellen und Rekurse zu formulieren. Daneben trifft sie eine grosse Verantwortung bei der Salärabrechnung und bei Fragen zum Arbeitsrecht und zu der Sozial- und Personalversicherung. Natürlich gehört auch das betriebliche Rechnungswesen zum Fachbereich eines Finanzfachmanns oder einer Finanzfachfrau. Hier geht es vor allem um das Kostenrechnungssystem, um die Erstellung von Vor- und Nachkalkulationen sowie um die Organisation der Dokumentenverwaltung und der Datenarchivierung.
In der Schweiz gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten für die Weiterbildung zum Finanzfachmann. Besonders beliebt sind Weiterbildungen an der Fachhochschule. Erzielt wird hier der Bachelor of Science, meist im Bereich der Betriebsökonomie. Während des Studiums steht der Absolvent vor verschiedenen Vertiefungsrichtungen wie Controlling oder Accounting. Auch der Bachelor of Science in Wirtschaftsrecht oder in International Management & Economics kann auf einer Fachhochschule erworben werden und später zum Berufsfeld des Finanzfachmanns führen. Daneben bieten höhere Fachschulen einen Abschluss zum diplomierten Betriebswirtschaftler oder zum diplomierten Bankwirtschaftler an. So gibt es auch Schulen, die in vier Semestern Fachleute im Finanz- und Rechnungswesen ausbildet. Sowohl bei den Fachhochschulen, als auch bei den höheren Fachschulen handelt es sich allerdings meist um ein Vollzeitstudium, sodass es für Berufstätige kaum in Frage kommt. Berufstätige können deshalb auf Weiterbildungen zählen, die in Form eines berufsbegleitenden Kurses angeboten wird. Besonders häufig werden diese von Bildungszentren angeboten. Aber auch die Fachschulen und die Fachhochschulen haben oft eine solche Bildungswege im Angebot.
Ein Finanzfachmann oder eine Finanzfachfrau können nach ihrer Weiterbildung verschiedene Hauptaufgaben haben. Meist handelt es sich aber um die Finanz- und Betriebsbuchhaltung sowie um das Controlling und um Abschlussarbeiten. Deutlich seltener kommt es dazu, dass der Finanzfachmann Statistiken erstellen und die Budgetierung vornehmen muss. Das Mahnwesen und der Zahlungsverkehr sowie das Versicherungswesen, die Teamführung und diverse kaufmännische Arbeiten machen meist nur einen kleinen Teil der Arbeit aus. Dennoch spielen bei all diesen Aufgaben Zahlen und natürlich Fakten eine grosse Rolle. Deshalb sind rechnerisches Denken und eine gute Rechenfertigkeit unverzichtbar.
Natürlich sollten Sie, wenn Sie eine Karriere als Finanzfachmann oder Finanzfachfrau anstreben, sehr sorgfältig und selbstständig arbeiten können. Immerhin möchten Sie später eine gut bezahlte Führungsposition übernehmen. Auch Durchsetzungsvermögen und Einsatzbereitschaft sind in diesem Berufsfeld durchaus erwünscht. Da Sie auch nach Ihrer Weiter- oder Ausbildung ständig auf dem Laufenden sein sollten - besonders was die Gesetzeslage, aber auch steuerliche Bestimmungen betrifft - ist Lernbereitschaft nicht nur während der Weiter- oder Ausbildung selbst notwendig, sondern auch nach dieser.
Daneben stellen aber auch die Schulen und Bildungszentren Anforderungen an ihre späteren Prüflinge, die normalerweise in den Fächern Steuern, Rechnungswesen, Recht, Fallstudie sowie Löhne und Sozialversicherung geprüft werden. Diese sind von Institution zu Institution unterschiedlich und sollten immer bei der Auswahl mit beachtet werden.
Besonders wichtig, wenn Sie eine Weiterbildung zum Finanzfachmann machen möchten, ist, dass Sie sich bereits im Vorfeld darüber klar sind, wo Ihre Stärken und Ihre Schwächen liegen. Immerhin stellen Sie nach Ihrer Lernphase einen wichtigen Mitarbeiter für das Unternehmen dar, das Sie anstellt. Bedenken Sie, dass in der Weiter- oder Ausbildung zum Finanzfachmann meist nur die fachlichen Kenntnisse vermittelt werden, nicht aber soziale Fähigkeiten, die Sie als Finanzfachmann unbedingt benötigen. Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie eine Verschwiegenheitserklärung ohne Kompromisse einhalten, flexibel arbeiten, besonders selbstsicher auftreten und gut mit Zeitdruck umgehen können, haben Sie bereits einige der nötigen Kompetenzen. Nun können Sie eine Weiterbildung nach Ihren eigenen Wünschen auswählen. Als Berufstätiger kommt hier meist nur ein Teilzeitstudium oder eine Weiterbildung in Form eines Kurses in Frage. Zudem ist es wichtig, dass Sie wissen, in welchem Bereich Sie später als Finanzfachmann arbeiten möchten, da es nur so möglich ist, die richtige Fachrichtung auszuwählen.