Viele Gründe sprechen für eine Ausbildung zur Lehrperson
Eine gute Lehrperson liebt ihren Beruf. Sie ist dem Leben und den Menschen zugewandt, verfügt über Flexibilität und Einfühlungsvermögen. Die Lehrperson hat Freude an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, an der Zusammenarbeit mit anderen Menschen. Mit Begeisterung begleitet sie die Lernprozesse und ist offen für neue Ideen. Ihre Arbeit ist geprägt von einer positiven und professionellen Einstellung. Die Lehrperson vermittelt ihre Lerninhalte und Werte souverän mit Begeisterung. Sie weckt Vertrauen, Lernbereitschaft und Motivation bei Schülern und Schülerinnen jeden Alters. Die vielfältige Schülerschaft profitiert von der sozialen und interkulturellen Kompetenz der Lehrperson. Eine gute Schule zeichnet sich durch befähigte Lehrpersonen aus, die ihr Augenmerk auf eine zukunftsfähige Gesellschaft richten.
Das im Studium erworbene pädagogische und fachliche Wissen macht nicht allein die Qualitäten einer guten Lehrperson aus. In ihrem Unterricht richtet sie den Blick auf die unterschiedlichen Ansprüche und Bedürfnisse ihrer Schüler und Schülerinnen. Dabei findet sie heraus, wer beispielsweise einer individuellen Förderung oder speziellen Berücksichtigung bedarf. Das Arbeitspensum einer Lehrperson umfasst auch viele Tätigkeiten, die mit viel Engagement und hohem Zeitaufwand verbunden sind. Dazu gehören Beratungsgespräche mit Eltern, Schülern und Schülerinnen an Elternabenden oder Elternsprechtagen. Die Teilnahme an Konferenzen, Organisation von Veranstaltungen und allgemeine Verwaltungsaufgaben gehören ebenfalls dazu.
„Die gemeinsame Zeit ausserhalb des Unterrichtes fördert den Zusammenhalt und die Kommunikation zwischen der Lehrperson, ihren Schülern und Schülerinnen.“
Da viele Tätigkeiten der Lehrperson nicht ausschliesslich im Schulhaus verrichtet werden können, benötigt sie für ihre umfangreiche Arbeit und die nötigen Lernmaterialien einen geeigneten Platz im eigenen Hause. Deshalb ist die Einrichtung einer häuslichen Wirkungsstätte inklusive EDV-Ausstattung von Vorteil.
Die Lehrperson bereitet ihren Unterricht sorgfältig vor. Dabei müssen die Pläne der Lerninhalte erarbeitet und die dafür notwendigen Arbeitsmaterialien bereitgestellt werden. Sie sorgt dafür, dass der Unterricht pünktlich beginnt, prüft, ob alle Schüler und Schülerinnen anwesend sind. Fehlzeiten werden dokumentiert, Entschuldigungen eingefordert. Die Hausaufgaben werden abgegeben und der Lehrperson zur Korrektur vorgelegt. Bei der Vermittlung ihres Fachwissens berücksichtigt die Lehrperson fächerübergreifende Unterrichtseinheiten, die in Kooperation mit Kollegen und Kolleginnen abgestimmt werden. Auch die Nachbereitung erfordert Sorgfältigkeit, zum Beispiel bei der Dokumentation von Schülerleistungen. Die Lehrperson ist zuständig für die Auswertung der Ergebnisse, die später in öffentlichen Artikeln, bei Jubiläen und auf der Homepage der Schule präsentiert werden sollen. Nach einer Analyse der Unterrichtsresultate wird die Lehrperson ihren eigenen Unterricht überdenken und auf Möglichkeiten der Weiterentwicklung überprüfen.
Klassenarbeiten, Prüfungen und Leistungsbewertung
Die Lehrperson führt Tests und Klassenarbeiten für ihre eigenen Fächer durch. Sie gibt Schülern, die während der Klassenarbeiten abwesend waren, eine Möglichkeit des Nachschreibens. Die gestellten Aufgaben werden nach vorgegebenen Richtlinien korrigiert. Die Notengebung für die Versetzung eines Schülers findet in Abstimmung mit den Lehrkräften statt, die ebenfalls in der Klasse der Lehrperson unterrichten. Die Noten richten sich nach der schriftlichen sowie mündlichen Leistung der Schüler. Innerhalb der gesamten Fachschaft werden Ergebnisse, Korrekturaufwand und Leistungsauswertungen besprochen. Gegebenenfalls ist die Lehrperson zuständig für die Durchführung von schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfungen wie beispielsweise der Matura. In diesem Fall macht die Lehrperson Vorschläge für die Aufgabenstellung und ist verantwortlich für die Durchführung der Korrekturen.
Aufsichts- und Vertretungspflichten der Lehrperson, Teilnahme an Konferenzen
Die Lehrperson wird für verschiedene Aufsichtstätigkeiten in der Schule eingesetzt. Dies gilt für die Aufsicht in den Pausen, bei Klausurarbeiten, Schulveranstaltungen oder Klassenfahrten.
Wichtig ist die Teilnahme an verschiedenen Konferenzen, die beispielsweise anlässlich der Zeugnisvergabe, notwendiger Dienstbesprechungen, Klassenbewertungen oder Fachkooperationen stattfinden. Zur Sicherung des Unterrichts ist bei einem Arbeitsausfall von Kollegen und Kolleginnen die Anwesenheitspflicht der Lehrperson als Vertretung notwendig.
Fortbildung
Die Lehrperson muss sich immer wieder an die Neuerungen anpassen, die den pädagogischen Schulbetrieb verändern. Durch die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen erwirbt die Lehrperson aktuelle Kenntnisse über neue Korrekturrichtlinien, gesetzliche Vorschriften und Unterrichtskonzepte. Geeignete Fachliteratur dient ebenso der Fortbildung im Bereich der Pädagogik oder Didaktik. Die Erfahrungen aus den Lehrgängen werden untereinander ausgetauscht. Eine interne Weiterbildung kann auch durch gegenseitige Teilnahme am Unterricht von Kollegen und Kolleginnen stattfinden, die ihr erweitertes Wissen bereits in die Praxis umsetzen.
Eine ungeliebte Aufgabe ist die Wahrnehmung von notwendigen Verwaltungsaufgaben, die bei einer wachsenden Schülerzahl zunehmend mehr Raum und Zeit der Lehrperson einnehmen. Dazu gehören die Erstellung von Schülerlisten, Dokumentation vergessener Hausaufgaben oder persönlicher Fehlverhalten der Schüler und Schülerinnen. Fehlzeiten und Entschuldigungen sind ebenfalls zu überprüfen und zu dokumentieren. Notwendigerweise wird die Führung der Klassenkasse übernommen wie auch die Ausgabe der Lehrbücher. Viel Zeit nimmt die Erstellung von Gutachten als Bewerbungshilfe für Schüler und Schülerinnen ein.
Eine angenehme Ablenkung vom Schulalltag ergibt sich durch Veranstaltungen, die ausserhalb des Unterrichtes stattfinden. Projekttage, Wanderungen, Exkursionen, Schulreisen und Schüleraustausch werden gern wahrgenommen. Bei der Planung und Vorbereitung findet oft eine gute Zusammenarbeit zwischen der Lehrperson, ihren Schülern und Schülerinnen statt. Hier gilt es, die persönlichen Prioritäten abzuwägen, das richtige Ziel, Schullandheim, die möglichen Fahrgelegenheiten und Kosten herauszufinden. Die Verantwortung für die Durchführung, Buchführung und Kostenabrechnung liegt letztendlich bei der Lehrperson. Der Spassfaktor solcher Veranstaltungen ist nicht zu unterschätzen. Die gemeinsame Zeit ausserhalb des Unterrichtes fördert den Zusammenhalt und die Kommunikation zwischen der Lehrperson, ihren Schülern und Schülerinnen. Mit Elan und neuer Motivation kehren alle sodann in die Schule zurück.
Der Beruf einer Lehrperson ist vielseitig und interessant. Schon während der Ausbildung zeichnet sich die Bereitschaft zur Aneignung von Kenntnissen in Pädagogik, Didaktik und Fachwissen ab. Wer sich für eine Ausbildung zur Lehrperson entscheidet, hat Freude und Begeisterung an zielorientierter Wissensvermittlung an eine zukunftsfähige Gesellschaft. Menschenliebe, Einfühlungsvermögen, Geduld und Toleranz, gepaart mit einer professionellen Einstellung, sind ebenso wichtige Voraussetzungen für die Ausübung und Erfüllung dieses Berufes. In der Ausbildung werden diese Eigenschaften durch fundierte Fachkenntnisse und pädagogische Qualifikation optimiert. Der Weg zum Beruf der Lehrperson führt über das Studium an einer der Schweizer pädagogischen Hochschulen. Für alle Schulstufen werden Lehrer und Lehrerinnen an pädagogischen Hochschulen ausgebildet. Voraussetzungen für die Ausbildung zur Lehrperson sind die Gymnasiale Matura, der Diplomabschluss an einer Fachhochschule, eine Fachmatura in Pädagogik oder die Berufsmatura und das Bestehen der Aufnahmeprüfungen. Das Studium an der Pädagogischen Hochschule bietet neben der wissenschaftlichen Arbeit eine berufsorientierte Ausbildung. Praktika ermöglichen, die erworbenen Qualifikationen in der Schule zu erproben. Für den Bachelor beträgt die Studiendauer sechs Semester. Für den Master werden neun Semester angesetzt. Die Ausbildung zur Lehrperson berechtigt nach einem erfolgreichen akademischen Abschluss die Lehrtätigkeit an allen Schweizer Schulen.
Eine Lehrperson, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, kann ihre Freude an der Lehre verwirklichen.
Die Laufbahn der Lehrperson zeichnet sich durch abwechslungsreiche, interessante Tätigkeiten aus.
Der Lehrperson stehen alle Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung offen. Sie kann sich fortbilden im Bereich der Führung oder auf dem Gebiet des Schulmanagements.
Auch ausserhalb der Schule kann die Lehrperson in Wirtschaftsunternehmen und anderen Institutionen tätig werden.
Auf dem Gebiet der Kulturwissenschaften bieten sich ebenfalls verschiedene Lehrtätigkeiten an.
Die akademische Fortbildung kann zur Promotion führen und eröffnet weitere Berufswege.
Wer die teamorientierte Arbeit liebt, lernt die Zusammenarbeit mit Kollegen und Kolleginnen im Schulhaus zu schätzen.
Durch einen kontinuierlichen Kontakt mit Fachleuten aus dem Bildungsbereich, mit Eltern und nicht zuletzt Behörden, erwirbt die Lehrperson immer wieder neue Erkenntnisse und soziale Kompetenzen. Diese Wissensbereicherung kann die Lehrperson wirkungsvoll in ihre Arbeit einfliessen lassen.
Die Lehrperson arbeitet selbständig und verantwortungsvoll.
Die Arbeit der Lehrperson wird durch eine erfolgreiche Wissensvermittlung an eine zukunftsorientierte Gesellschaft gekrönt.
Die Lehrperson leistet einen wesentlichen Beitrag zur Reputation einer guten Schule.
Der Erfolg der Lehrperson schlägt sich im Erfolg ihrer Schüler und Schülerinnen nieder, die nach der Schule hoffnungsfroh und motiviert in die Zukunft schauen können.
Durch diese Erfolgserlebnisse geraten die zweifelsfrei auch ungeliebten, aber notwendigen Aufgaben der Lehrperson schnell in Vergessenheit.