Wer bietet in der Schweiz Ausbildungen zur Pädagogin / zum Pädagogen an?

Fünf gute Gründe, um eine Ausbildung zur Pädagogin / zum Pädagogen zu starten:

  • Sie können erziehen, begleiten, unterstützen und Interesse am Lernen erwecken
  • Sie finden auch Tätigkeitsfelder in der Erwachsenenbildung
  • Die Jobaussichten sind ausgezeichnet
  • Es bestehen zahlreiche spezialisierte Formen der Ausbildung, die ein breites Feld abdecken
  • Sie bieten den Jugendlichen Lernerfolge und eine gute Basis für das Leben

Erziehen, Begleiten, Unterstützen und Interesse am Lernen erwecken - die Aufgaben einer Pädagogin / eines Pädagogen sind so vielfältig wie ihre Einsatzgebiete. Ob in der Schule, im Freizeitbereich oder in einer sonderpädagogischen Einrichtung: die Jobchancen für eine ausgebildete Pädagogin sind ausgezeichnet.

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Wie sieht der Ausbildungsweg und die Tätigkeiten aus?

Pädagogen und Pädagoginnen sind Experten für Erziehung und alles, was im weitesten Sinn mit dem Erlernen neuer Fähigkeiten, der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und dem selbstständigen Bewältigen von Aufgaben zu tun hat. Sie begleiten professionell Bildungsprozesse, dokumentieren Bildungsziele und entscheiden über den methodisch-didaktischen Einsatz von Lehr- und Lernmaterialien.

Zu den Aufgaben einer Pädagogin, eines Pädagogen zählen ferner die wissenschaftlich fundierte Unterstützung bei Lernproblemen, die Förderung von Kritikfähigkeit und Eigenständigkeit bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Aufbereitung von Lehrmaterialien sowie die Hilfestellung bei Schwierigkeiten, die den Lernerfolg behindern.

Ein weiterer wichtiger Themenkreis, mit dem sich eine Pädagogin auseinandersetzt, ist die pädagogische Diagnostik. Dazu gehört das rechtzeitige Erkennen von Entwicklungsstörungen, Lernbehinderungen und sozialen Bedingungen, die die Entwicklungsfähigkeit einschränken. Die Pädagogin ist aufgrund ihrer Ausbildung in der Lage, geeignete Entwicklungsmassnahmen zu setzen, damit Entwicklungsrückstände kompensiert werden können. In diesem sensiblen Bereich arbeitet sie oft im Team mit Fachkräften aus verwandten Berufsfeldern (Sozialarbeiter, Logopäden, Ärzte).

Nicht jede Pädagogin ist auch Lehrerin (obwohl diese natürlich eine pädagogische Ausbildung besitzt). Sie steht vielmehr als Profi für Lernprozesse jeder Art all jenen zur Seite, die neues Wissen erwerben und anwenden wollen. Dabei unterstützt sie die Tätigkeit von Eltern, Lehrern und Sozialarbeitern mit zeitgemässen erzieherischen Massnahmen.

Ein besonderes Berufsfeld in der Pädagogik ist die Erwachsenenbildung. Sie unterscheidet sich vielfach von der klassischen Erziehungs- und Begleitungstätigkeit mit Kindern. Von der Pädagogin ist hier besonderes Einfühlungsvermögen und ein profundes Wissen über veränderte Lernprozesse im Erwachsenenalter gefordert. Oft sind auch zusätzliche interkulturelle Kompetenzen, Auseinandersetzung mit den Themen Verfolgung und Migration sowie Kenntnisse in Basisbildung und Alphabetisierung gefragt.

Die Ausbildung zur Pädagogin erfolgt in der Schweiz an Universitäten im Rahmen des Bachelorstudiums Pädagogik/Erziehungswissenschaft. Im Studium werden hauptsächlich Grundlagen der Erziehungswissenschaft (pädagogische Konzepte, Begriffe und Theorien, Geschichte der Pädagogik) und wissenschaftliche Methodik vermittelt. Eine Vertiefung in einer Fachdisziplin erfolgt dann im Masterstudium; die angehende Pädagogin kann hier den Schwerpunkt auf Allgemeine Pädagogik, Pädagogische Psychologie oder Sozialpädagogik legen. 

Das Studium der Pädagogik ist jedoch eine wissenschaftliche Ausbildung und führt nicht zu einer Berufsberechtigung. Wer einen Direkteinstieg als Pädagogin in den Lehrerberuf wünscht, hat die Möglichkeit, eine praxisorientierte Ausbildung an einer Pädagogischen Hochschule (Ausbildung zum Lehrer für Volksschule oder Sekundarstufe II) zu absolvieren. Weitere Möglichkeiten zur beruflichen Ausbildung gibt es an den Höheren Fachschulen. Hier werden verschiedene spezialisierte Studiengänge angeboten - die häufigsten sind Sozialpädagogik und Heilpädagogik. Für einige hoch spezifische Ausbildungsgänge wie Musikpädagogik oder Kunstpädagogik müssen besondere Vorkenntnisse beziehungsweise die künstlerische Eignung nachgewiesen werden.

Für ausgebildete Pädagogen und Absolventen fachverwandter Berufe, die an pädagogischer Weiterbildung interessiert sind, gibt es ein fast unüberschaubar grosses Angebot. Fast alle dieser Weiterbildungsmassnahmen werden berufsbegleitend angeboten. Es ist daher empfehlenswert, sich vor einer Entscheidung für eine bestimmte Weiterbildung zu überlegen, ob eine berufliche Relevanz wirklich gegeben ist. Diese Frage stellt sich beispielsweise für Freizeitbetreuer, die eine Weiterbildung für Sportpädagogik in Angriff nehmen wollen - wenn die berufliche Tätigkeit weitgehend in geschlossenen Räumen stattfindet, ist es möglicherweise sinnvoller, sich für einen Kurs in Spielpädagogik zu entscheiden. Im Einzelfall sollte die Entscheidung für eine pädagogische Weiterbildung jedenfalls auch mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden. Gegebenenfalls wird dieser die Kosten der Weiterbildung zumindest teilweise übernehmen.

„Die Pädagogin steht dort zur Seite, wo Kinder und Jugendliche Unterstützung bei der Bewältigung neuer Herausforderungen oder Begleitung bei der Überwindung von Schwierigkeiten benötigen.“

Wo kann ich in Schule, Kletterhalle und Museum als Pädagogin / Pädagoge eingesetzt werden?

Die Einsatzgebiete einer Pädagogin sind so vielfältig wie ihre Klientel. Die Pädagogin steht dort zur Seite, wo Kinder und Jugendliche Unterstützung bei der Bewältigung neuer Herausforderungen oder Begleitung bei der Überwindung von Schwierigkeiten benötigen. Dies kann in unterschiedlichen Settings stattfinden: so werden zum Beispiel Inhalte und Ausstellungsstücke eines Museum durch eigens ausgebildete Museumspädagogen vermittelt, wodurch Unterrichtsstoff auch "schwierigen" Kindern leichter zugänglich gemacht werden kann.

Es kann verschiedene Ursachen haben, wenn ein Kind einen plötzlichen Leistungsabfall in der Schule zeigt oder aus scheinbar unerklärlichen Gründen im Unterricht stört. Aufgabe der Pädagogin ist es, nach den Ursachen zu forschen und geeignete pädagogische Mittel einzusetzen, um dem Kind so viel Halt zu geben, dass es belastende Situationen wieder alleine bewältigen kann.

Anna S., 42, ist Stützlehrerin in einer sonderpädagogischen Einrichtung im Raum Zürich. Sie erzählt: "In meiner Klasse gibt es einen Schüler, Antonio, der immer wieder in seinem Leben mit Trennungen im familiären Umfeld konfrontiert wurde. Mit jeder dieser Trennungen wurde Antonio ein Stück unsicherer und verlor an Selbstbewusstsein - er gab sich zuletzt unbewusst die Schuld dafür, dass seine Mutter von seinem Stiefvater, zu dem er ein gutes Verhältnis hatte, verlassen wurde. Diese Verunsicherungen haben dazu geführt, dass Antonio Angst vor dem Lösen einfachster Aufgaben entwickelte - er hatte immer das Gefühl, er würde scheitern, so, wie die Beziehungen zu seinen Angehörigen gescheitert sind. Eine schwierige Situation, auch für mich als Pädagogin. Antonio ist ein sportliches Kind und hatte immer Freude an Bewegung. Ich habe daher mit Antonio vereinbart, einmal wöchentlich mit ihm an einer Kletterwand zu trainieren. Im Laufe der Wochen hat Antonio gelernt, nach anfänglicher Skepsis wieder Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten und in andere - in diesem Fall in mich, die Pädagogin, die ihn an der Wand sicherte - zu entwickeln. Diese Bestärkung hat ihm auch auf schulischer Ebene zu einem besseren Lernerfolg verholfen, denn Angst ist einfach kein guter Lehrer."

Welche Aus- und Weiterbildungen zur Pädagogin / zum Pädagogen gibt es?

Die Ausbildung zur Pädagogin, zum Pädagogen ist in der Schweiz praxisorientiert (mit Berufsberechtigung) an Höheren Fachschulen, wissenschaftlich orientiert an Universitäten (Studium Pädagogik/Erziehungswissenschaft) möglich. Die Lehrerausbildung erfolgt an einer pädagogischen Hochschule. Es existieren zahlreiche spezialisierte Formen der Ausbildung, so zum Beispiel:

  • Allgemeine Pädagogik
  • Sozialpädagogik
  • Heilpädagogik
  • Erwachsenenpädagogik
  • Zusatzausbildungen wie Spielpädagogik, Freizeitpädagogik etc. 

Pädagogische Weiterbildung wird berufsbegleitend von zahlreichen privaten und öffentlichen Anbietern angeboten.

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