Fünf Gründe, warum sich ein Kurs oder eine Weiterbildung als Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerin lohnt:
Der Begriff des Gesundheitsmanagers / der Gesundheitsmanagerin hat sich erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Zunächst wurden die ausgeschriebenen Stellen im betrieblichen Gesundheitsmanagement, in privaten Unternehmen oder bei Behörden durch Quereinsteigende besetzt. Dies waren unter anderem Soziologen / Soziologinnen, Sportwissenschaftler / Sportwissenschaftlerinnen, Ernährungswissenschaftler / Ernährungswissenschaftlerinnen, Betriebswirtschafter / Betriebswirtschafterinnen oder Ärzte / Ärztinnen besetzt. Grob lässt sich sagen, dass die Disziplin Gesundheitsmanagement eine Quersumme der genannten Professionen darstellt. Seit einigen Jahren wird Gesundheitsmanagement als Weiterbildung angeboten oder kann als Vertiefungsrichtung im Pflegestudium gewählt werden.
Ein Gesundheitsmanager / Eine Gesundheitsmanagerin plant und setzt Massnahmen zur gesundheitlichen Förderung, der medizinisch-therapeutischen Behandlung und der Prävention um. Die genauen Aufgabenbereiche variieren nach den Einsatzbereichen. Während sich Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerinnen in Behörden um die gesundheitliche Chancengleichheit und den Ausgleich von gesundheitlichen Benachteiligungen der Bevölkerung kümmern, planen und organisieren betriebliche Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerinnen die betriebliche Gesundheitsvorsorge. Dazu gehören Fort- und Weiterbildungen der Mitarbeitenden, aber auch Sportangebote wie die bewegte Mittagspause. Das Controlling und die Finanzierung der gesundheitsfördernden und -erhaltenden Massnahmen spielen eine wesentliche Rolle.
Gesundheitsmanagement findet sowohl in der Primär- als auch in der Sekundärprävention statt. Die Primärprävention umfasst alle Bereiche, die die Entstehung von Erkrankungen verhindern oder hinauszögern sollen. Typische primärpräventive Angebote sind beispielsweise Sportangebote für Schüler / Schülerinnen, Kochkurse für Eltern, Entspannungskurse für Alleinerziehende oder Sturzprophylaxe für ältere Menschen. Bei der Sekundärprävention ist eine Erkrankung bereits aufgetreten, das Fortschreiten dieser Erkrankung soll jedoch verhindert werden. Wird beispielsweise ein Ernährungskurs für Personen mit Typ 2-Diabetes angeboten, dann sind sie noch immer zuckerkrank, Folgeerkrankungen wie Nieren- und Nervenschäden oder Durchblutungsstörungen können durch die richtige Ernährung jahrelang heraus gezögert oder sogar vollkommen vermieden werden.
Präventionsmassnahmen bei Kindern und Jugendlichen stellen ein besonderes und besonders wichtiges Feld in der Gesundheitsprävention dar. Gerade in den Bereichen Sport, Gesunde Ernährung und Resilienz sollen Kinder- und Jugendliche gefördert und gefordert werden, damit sie als Erwachsene ein gesundes Leben mit einem niedrigeren Erkrankungsrisiko führen können.
Sozial Benachteiligte sind eine weitere, grosse Zielgruppe von Präventionsmassnahmen. Insbesondere in den bildungsfernen Schichten fehlen essentielle Grundkenntnisse in Bezug auf gesunde Ernährung, Sport und der allgemeinen Erhaltung der Gesundheit. In diesem Bereich sollten Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerinnen nicht nur gesundheitsfördernde Massnahmen etablieren, sondern auch Bildungsangebote.
Um präventive Massnahmen effektiv einsetzten zu können, müssen Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerinnen die Bedürfnisse analysieren und die durchgeführten Massnahmen auf ihre Wirksamkeit hin evaluieren. Dazu wendet der Gesundheitsmanager / die Gesundheitsmanagerin verschiedene wissenschaftliche Methoden zur Erhebung und Auswertung an. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse kann der Gesundheitsmanager / die Gesundheitsmanagerin bei einer Vielzahl von Kostenträgern präventive Gesundheitsmassnahmen beantragen, die er entweder vor Ort federführend durchführt oder an einen Kooperationspartner übergibt.
Der Gesundheitsmanager / Die Gesundheitsmanagerin muss sowohl über gesundheitswissenschaftliches, pflegerisches, betriebswirtschaftliches Wissen verfügen, das er in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen gezielt einsetzen kann.
Da Fachkräfte im Gesundheitsmanagement hauptsächlich organisiert und koordiniert, müssen sie neben theoretischen Grundkenntnissen über planerisches Geschick verfügen, und strukturiert arbeiten können.
Die Fördermittelbeantragung nimmt ebenfalls eine zentrale Rolle ein, die rechtliches und betriebswissenschaftliches Hintergrundwissen, aber auch spezielle Fertigkeiten im Bereich Antragsverfahren erfordert.
Neben der Koordination und Organisation erlernt der Gesundheitsmanager / die Gesundheitsmanagerin in der Weiterbildung, wie man proaktiv Kooperationen herstellt. Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerinnen arbeiten eng in einem Netzwerk mit anderen Akteuren zusammen und optimiert mit diesen gemeinsam die Ziele. Nicht selten koordinieren Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerinnen diese Netzwerke, um Doppelstrukturen zu vermeiden.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sich als Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerin zu qualifizieren. Gesundheitsmanagement kann in der Schweiz sowohl als Studium im Bereich der Pflege oder als Weiterbildungsstudiengang studiert werden. Bei den Weiterbildungsangeboten gibt es ebenfalls die Möglichkeit für ein Fernstudium, das berufsbegleitend durchgeführt werden kann.
Prinzipiell eignet sich der Beruf des Gesundheitsmanagers / der Gesundheitsmanagerin für alle Menschen, die sich beruflich weiterbilden möchten und für Gesundheit, Sport, gesunde Ernährung und Prävention interessieren, gerne Projekte koordinieren und leiten und gerne mit Menschen aktiv kooperieren und mit diesen interagieren.
Menschen, die in verwandten Berufen arbeiten, nutzen diesen Kurs zur beruflichen Weiterqualifizierung und um sich eine neue berufliche Perspektive zu erschaffen. Sportwissenschaftler / Sportwissenschaftlerinnen, die nach ihrem Studium in der freien Wirtschaft keine Anstellung finden und nicht als Lehrperson arbeiten möchten, können sich durch einen Kurs oder eine Weiterbildung im Gesundheitsmanagement arbeitsmarktqualifizierend weiterbilden. Das gilt auch für Quereinsteigende aus den Berufen Soziologie, Politologie oder Philosophie. Diese Studiengänge vermitteln zwar ein breites Spektrum an fachlichem Wissen, qualifizieren die Absolventen / Absolventinnen aber nicht für die Teilnahme am Arbeitsmarkt. Die Kenntnisse, die beispielsweise im Soziologie-Studium erworben werden konnten, können teilweise später als Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerin genutzt werden.
Da Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerinnen in einer Vielzahl unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern eingesetzt werden, ist die Weiterbildung für viele Menschen geeignet. Der Beruf im Gesundheitsmanagement hat insbesondere bei jungen Menschen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Aber auch Quereinsteigende, die bereits ein Studium erfolgreich abgeschlossen haben, machen eine Fortbildung zum Gesundheitsmanager / zur Gesundheitsmanagerin.
Dazu ist es nicht notwendig, einen Studiengang in einer der Bezugsdisziplinen abgeschlossen zu haben. Die Fortbildung im Gesundheitsmanagement eignet sich auch für Personen, die sich beruflich umorientieren.
Wer Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerin werden möchte, sollte vor allem eines mitbringen: Interesse und Leidenschaft für das Aufgabenfeld und die wissenschaftliche Disziplin.
Arbeitsplatzgesundheit und Mitarbeitendenzufriedenheit sind ebenfalls wichtige Themen, die als Gesundheitsmanager / Gesundheitsmanagerin angegangen werden. Für einen Kurs oder eine Weiterbildung in diesem Bereich empfiehlt sich ein breites Interesse sowie grosses Interesse an Menschen. Ebenfalls sind innovatives Denken und die Freude, Neues auszuprobieren, gefragt.