Medizinische Praxisassistentin / Praxisassistent (MPA) werden - fünf gute Gründe für die Ausbildung in diesem Beruf
Der Beruf der medizinischen Praxisassistentin ist ungemein faszinierend. Er bietet ein breites Betätigungsfeld in Arztpraxen. Administrative Aufgaben gehören da ebenso dazu, wie die Betreuung von Patientinnen und Patienten. Durch die Überalterung der Gesellschaft wird die medizinische Praxisassistentin in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen. Beste Berufsaussichten dürften also garantiert sein.
Eine medizinische Praxisassistentin, abgekürzt einfach nur MPA genannt, ist in Arztpraxen tätig. Wie es die Berufsbezeichnung bereits andeutet hat sie im Wesentlichen eine assistierende Funktion. Anders ausgedrückt: Eine medizinische Praxisassistentin unterstützt und hilft dem Arzt bei Untersuchungen, Diagnosen und Therapien von Patientinnen und Patienten. Sie tut dies entweder direkt im Beisein des Arztes oder auch selbstständig auf dessen Anweisungen hin.
Zu den typischen Tätigkeiten, die eine medizinische Praxisassistentin ausübt, gehört etwa das Anlegen und Wechseln von Verbänden, das Blutdruckmessen, die Abnahme von Blut oder auch das Verabreichen von Injektionen. In den Aufgabenbereich einer MPA gehört in vielen Arztpraxen darüber hinaus auch die Durchführung bestimmter Tests wie beispielsweise Allergietests, auf deren Grundlage dann der Arzt über die richtige Therapie entscheidet. Zudem hat eine medizinische Praxisassistentin häufig auch Arbeiten im integrierten Labor zu erledigen. Hier untersucht sie beispielsweise Blut- oder Urinproben von Patienten unter Zuhilfenahme von bestimmten Chemikalien oder von Mikroskopen. Zu ihren Aufgaben gehören ferner die Bedienung des Röntgenapparats und das selbstständige Anfertigen von Röntgenaufnahmen.
Neben diesen medizinischen Aufgaben erledigt eine MPA in einer Arztpraxis freilich auch so gut wie alle anfallenden administrativen Aufgaben. Dazu gehören das Erledigen der Korrespondenz und das Schreiben von Arztbriefen ebenso wie das Führen der Patientenakten und das Erstellen von Abrechnungen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine medizinische Praxisassistentin zu einem nicht unerheblichen Teil für das reibungslose Funktionieren der Arztpraxis verantwortlich ist. Sie ist dafür zumeist allerdings in ein Team von Kolleginnen eingebunden. Schlussendlich verbringt eine medizinische Praxisassistentin einen Teil ihrer täglichen Arbeitszeit auch mit der Kommunikation und Betreuung von Patienten.
„Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine medizinische Praxisassistentin zu einem nicht unerheblichen Teil für das reibungslose Funktionieren der Arztpraxis verantwortlich ist.“
Die Ausbildung zur MPA findet in einer Arztpraxis statt und wird ergänzt durch den Unterricht an einer Berufsfachschule. Sie dauert insgesamt drei Jahre und schliesst mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis ab. Ganz ähnlich wie der Beruf ist auch schon die Ausbildung enorm vielfältig. Es gibt einen breiten Fächerkanon, der alle notwendigen Kenntnisse abdeckt und vermittelt. Dazu gehört beispielsweise der richtige Umgang mit Patientinnen und Patienten auch in schwierigen und belastenden Situationen. Die angehende medizinische Praxisassistentin lernt freilich auch die medizinischen Grundlagen für ihren anspruchsvollen Beruf kennen und wird in alle diagnostischen und therapeutischen Massnahmen, die sie auszuüben hat, eingeführt. Während ihrer Ausbildung werden ausserdem die administrativen Grundlagen gelehrt und Themen wie Hygiene, Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und Umweltschutz behandelt. Theorie und praktische Tätigkeiten wechseln sich dabei die ganze Ausbildung hindurch ab.
Wer sich für eine Ausbildung zur MPA interessiert, sollte bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Da es in der Natur der Sache liegt, dass der Beruf der medizinischen Praxisassistentin viel mit Naturwissenschaft zu tun hat, sollten gute Leistungen in den Schulfächern, Biologie, Chemie und Physik selbstverständlich sein. Grundsätzlich sollte man sich für naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge interessieren. Eine medizinische Praxisassistentin sollte ausserdem Freude am Umgang mit Menschen haben, kommunikationsstark und einfühlsam sein. Ferne gehören zu den Voraussetzungen, die eine medizinische Praxisassistentin mitzubringen hat, eine hohe psychische Belastbarkeit, Teamfähigkeit, Organisationstalent und Diskretion. Ein Sinn für ordentliches, sauberes und zuverlässiges Arbeiten sollte definitiv auch vorhanden sein.
Grundsätzlich kann man sagen, dass das Anforderungsprofil für eine medizinische Praxisassistentin überaus umfangreich ist. Neben der fachlichen Kompetenz sind in diesem Beruf vor allem die klassischen Softskills und jede Menge Empathie gefragt. Kommunikation und die Fähigkeit, gut mit Stress und schwierigen Situationen zu Recht zu kommen, spielen eine enorm grosse Rolle. Darüber hinaus ist absolute Zuverlässigkeit essenziell. Schlussendlich muss man auch in psychischer wie physischer Hinsicht ausserordentlich belastbar sein.
Im Anschluss an die absolvierte Ausbildung und mit einigen Jahren Berufserfahrung sind vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten gegeben. So kann man etwa die Berufsprüfung zur Medizinischen Praxiskoordinatorin klinischer oder praxisleitender Richtung mit eidgenössischem Fachausweis, zur Krankenversicherungs-Fachfrau mit Fachausweis oder zur Spitalfachfrau mit Fachausweis anstreben. Auch die höhere Fachprüfung zur Krankenversicherungs- oder Spitalexpertin ist möglich. Schlussendlich kann eine medizinische Praxisassistentin auch den Weg an eine Fachhochschule suchen, um nach einem dort absolvierten Studium beispielsweise einen Bachelor of Science (BSc) im medizinischen Bereich zu erwerben.